Am 4. Februar 2018 findet wieder unter dem Motto „Wir können. Ich kann.“ der diesjährige Weltkrebstag statt, dabei stehen Kampagnen zur Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen im Mittelpunkt. Ein ebenso wichtiges Element sind die Psychosozialen Krebsberatungsstellen, die Krebserkrankten und deren Angehörigen eine kostenlose und persönliche Beratung und Begleitung bieten. Denn vielen Betroffenen fehlt nach einer Krebsdiagnose eine ausführliche Beratung und sie fühlen sich allein gelassen. In Karlsruhe gibt es auch eine solche Beratungsstelle deren Träger die AWO Karlsruhe gemeinnützige GmbH Kooperation mit dem Diakonischen Werk Karlsruhe ist.

Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle beraten und begleiten bei psychischen und sozialen Belastungen, helfen beim Erschließen sozialer Leistungen, helfen bei der existentiellen Sicherung und vermitteln bei Bedarf weiter an andere Einrichtungen. Das wichtigste Ziel ist, die Situation der Ratsuchenden so gut es geht zu stabilisieren, damit diese einen guten Weg für sich finden. Dabei sind die Problemlagen so vielfältig wie die Menschen, welche die Beratung in Anspruch nehmen. Dass die Situation für kranke Menschen immer schwieriger wird und immer mehr Armut durch Krankheit entsteht, das wissen die Mitarbeiterinnen. Sie beobachten die sich verschärfende Situation seit Jahren. Armut und Krankheit gehen leider zunehmend Hand in Hand. Hier zu unterstützen, hier Möglichkeiten zu finden, Existenzen zu sichern, die Ratsuchenden darin unterstützen, leben zu können, das ist nur eine der Aufgaben der Beratungsstelle.

Sonnenblumen

Außerdem können die die Betroffenen in der psychosozialen Beratungsstelle der AWO Karlsruhe gemeinnützige GmbH auch Hilfe in sozialrechtlichen Fragen, im Umgang mit der Erkrankung und bei seelischen Belastungen bekommen. Betroffene und Angehörige erhalten Unterstützung, um die eigene Krankheit zu bewältigen und/oder um mit der Krankheit von nahestehenden Angehörigen angemessen umzugehen. Deutschlandweit werden diese Beratungsstellen jedoch nicht ausreichend finanziert, auch stehen die Angebote nicht flächendeckend zur Verfügung.  Das Einzugsgebiet der Psychosozialen Krebsberatungsstelle der AWO Karlsruhe erstreckt sich beispielsweise auf einen Radius von 30 km (u.a. bis Rastatt). „Ziel müsste es daher sein, die Beratungsstellen überall so auf- und auszubauen, dass die Menschen vor Ort sie möglichst wohnortnah erreichen können“, betont Elke Rottenberg-Enghofer, Leiterin der Psychosozialen Krebsberatungsstelle der AWO Karlsruhe. Dabei benötigen die Beratungsstellen eine dauerhafte und verlässliche Regelfinanzierung und sollten daher Teil der ambulanten Regelversorgung werden.

Seit 2010 wird die Beratungsstelle der AWO, die 1979 gegründet wurde, durch die Deutsche Krebshilfe im Rahmen eines Modellprojektes gefördert. Zeitgleich mit der Förderung fand eine wissenschaftliche Begleituntersuchung statt mit dem Ziel, den Bedarf an Beratung mit Zahlen zu untermauern. Die psychosozialen Krebsberatungsstellen übernehmen wichtige Aufgaben in der ambulanten Versorgung onkologischer Patienten, gleichwohl sind sie finanziell noch nicht abgesichert. Mit dem Projekt, an dem insgesamt 18 Beratungsstellen bundesweit teilnehmen, soll der Unterversorgung im ambulanten Bereich entgegen gewirkt werden. Es soll aber auch verdeutlicht werden, dass die gesicherte Regelfinanzierung eine notwendige Voraussetzung guter ambulanter Versorgungsstrukturen ist.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Elke Rottenberg-Enghofer, Leiterin der Psychosozialen Krebsberatungsstelle: 0721 35007-128.