Rund 100 Personen aus Hochrisikogruppen wurden geimpft

„Viele unserer Patienten haben keinen eigenen Hausarzt und würden es auch nicht schaffen, sich um einen Impftermin zu kümmern, weil ihre aktuellen Lebenssituationen extrem herausfordernd sind“, erklärt Dr. Christoph Stoll, Leiter der AWO Ambulanz der AWO Karlsruhe gemeinnützigen GmbH. Zu diesen Lebenssituationen gehören, neben der Drogenabhängigkeit: Verschuldung, Obdachlosigkeit, psychische Probleme u.v.m. In der AWO-Ambulanz werden rund 160 Patienten mit den in Deutschland zugelassenen Substitutionsmitteln versorgt, 50 Plätze stehen für die Vergabe von Diamorphin, also künstlich hergestelltem Heroin, zur Verfügung.

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„Gleichzeitig ist diese Gruppe von Personen, aufgrund von verschiedenen Vorerkrankungen, aber auch eine der Hochrisikogruppen für eine Ansteckung mit Covid-19“, erzählt Manfred Kirchner, Geschäftsbereichsleiter Wohnen, Arbeit, Sucht. Auch das Einhalten von Hygienevorschriften sei für sie eine besondere Herausforderung. Deswegen war das Team der AWO Ambulanz sich schnell einig, nachdem bekannt wurde, dass die Impfstoffe jetzt wieder besser verfügbar sind, dass allen Patienten ein Impfangebot gemacht werden sollte. Klienten der beiden AWO Einrichtungen get IN, eine Anlaufstelle für Drogengebraucher und KiD, eine Einrichtung für drogenabhängige Eltern, hatten ebenfalls die Möglichkeit, sich impfen zu lassen.

Über ein Programm der Psychiatrischen Einrichtungen konnte Dr. Christoph Stoll ein Impf-Team in die Einrichtung holen, das die Impfungen an 100 Patienten verabreichte. Mit der Impfaktion sei zwar für das gesamte Team ein enormer, zusätzlicher organisatorischer Aufwand verbunden gewesen, aber umso größer war am Ende die Freude über die äußerst positive Resonanz. „Es hat mich sehr gefreut, dass unser Impfangebot gut angenommen wurde und wir vielen Menschen helfen konnten“, so Dr. Christoph Stoll nach der erfolgreichen Impfaktion.