Internationale Wohngruppen
Bis zu sieben männliche, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMA) werden in den Internationalen Wohngruppen an 365 Tagen im Jahr betreut. Die Internationalen Wohngruppen bieten jungen Flüchtlingen, die ihre Heimat verlassen mussten und ohne ihre Familien nach Deutschland kamen, Hilfe bei der Bewältigung ihres Alltags in der fremden Umgebung.
Wir bieten in den Wohngruppen ein Zusammenleben in unterstützender und geschützter Atmosphäre. Klare Strukturen und ein verlässliches Beziehungsangebot der BetreuerInnen geben den Jugendlichen Orientierung und Sicherheit. Wir beachten die Interessen und Fähigkeiten der Jugendlichen und gestalten einen individuell zugeschnittenen Alltag, der die Bedürfnisse der Einzelnen mit den Prozessen der Gruppe verbindet.
Der regelmäßige Schulbesuch, Vereinsmitgliedschaften, Sprachunterricht, Gruppen- und Einzelgespräche setzen dabei den stabilen Rahmen. Weiterhin ist die Klärung des Aufenthaltsstatuses ein zentrales Merkmal. Daher kooperieren wir eng mit dem Vormund und weiteren Fachstellen. Oberste Priorität ist dabei, den Jugendlichen auf eine gelingende, eigenständige Lebensführung vorzubereiten.
Es steht ein multiprofessionelles Team von 4 Fachkräften zur Verfügung. Das Team steht in engem Kontakt mit dem pädagogisch-therapeutischen Fachdienst unseres Hauses, der die Arbeit intensiv begleitet und unterstützt, sowie flexibel einsetzbare systemische Therapie anbietet. Jeder Jugendliche wird im Bezugsbetreuungssystem von einer pädagogischen Fachkraft begleitet. In der Nacht ist eine Nachtbereitschaft vor Ort.
Unser Angebot
Die Internationalen Wohngruppen sind ein vollstationäres Angebot. Die Basis unserer Arbeit ist der systemische Ansatz. Interkulturelle Orientierung und eine geschlechterdifferenzierte Betrachtungsweise gehören zu unserem Selbstverständnis. Wir bieten eine lebensweltorientierte Pädagogik und begegnen den Jugendlichen mit Offenheit und Transparenz.
Es finden unterschiedliche pädagogische und therapeutische Angebote statt:
- Abdeckung der schulischen Betreuung oder Besuch einer Schule bzw. Sprachkurses
- Einzelbetreuung durch BezugsbetreuerInnen
- Soziales Kompetenztraining
- Erlebnispädagogische Angebote
- Sport und Ausflüge
- Durchführung von Ferienfreizeiten
Ziele
- Integration in die deutsche Kultur und das deutsche Schulsystem
- Individuelle und sprachliche Entwicklung fördern
- Interkulturelle und soziale Kompetenz erweitern
- Positive Rollen- und Geschlechtsidentität vermitteln
- Biografiearbeit und Bewältigung gesundheitlicher und psychosozialer Belastungen
- Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung
- Evtl. Anbindung an eine weitere psychologische Betreuung
- Sinnvolle Zukunftsperspektive erarbeiten und zu einem gelingendes Leben verhelfen
- Vermittlung in ein weiterführendes Betreuungsangebot-
- Oder Übergang in die Eigenständigkeit
Rechtlicher Rahmen
Als rechtliche Grundlage dienen dieser Hilfe zur Erziehung die §§ 27/34 und in besonderen Fällen §41.
Die Aufnahme der Jugendlichen erfolgt in der Regel aus einer Inobhutnahmegruppe nach § 42 SGB VIII in eine weiterführende Hilfe nach §34 SGBVIII.
Die Anfrage wird über die Sozialen Dienste der Stadt Karlsruhe, Durlach, sowie der umliegenden Landkreise gestellt.
Kontakt
Jochen Zimmermann
Tel.: 0721 4538686
E-Mail: j.zimmermann@awo-karlsruhe.de
oder
Miriam Stolzer
Tel.: 0721 4538691
E-Mail: m.stolzer@awo-karlsruhe.de
Weitere Informationen finden Sie in unserem Flyer.