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Liebe AWO Freundinnen und Freunde,

sicherlich haben Sie bereits Informationen über den Skandal bei der AWO Frankfurt und AWO Wiesbaden aus den Medien erhalten und vielleicht wurden Sie auch bereits von unterschiedlichen Personen in ihrem beruflichen oder privaten Umfeld darauf angesprochen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen die AWO Frankfurt wegen Betruges gegenüber der Stadt Frankfurt und Untreue gegenüber dem AWO-Verband.

Vor dem Ausmaß dieses Skandals ist es uns als AWO Karlsruhe wichtig, dazu Stellung zu beziehen und uns klar und deutlich abzugrenzen. Die skandalösen Zustände bei den
AWO-Gliederungen in Frankfurt und Wiesbaden sind kriminell, ethisch im höchsten Maße verwerflich und widersprechen allen Werten der AWO und uns fällt kein einziges Argument ein, dass die dort für diese Zustände verantwortlichen Personen auch nur annähernd entlasten könnte.

Wie in allen Schichten und Bereichen unserer Gesellschaft, gibt es leider auch bei der AWO schwarze Schafe, welche die vielfältige ehrenamtliche und hauptamtliche Arbeit und alle integren Unternehmen der AWO durch ihr unlauteres Tun in den Schmutz ziehen und dadurch gerade im so sensiblen Bereich der sozialen Arbeit sehr großen Schaden anrichten.

Die AWO Grundwerte Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit, Solidarität und Toleranz sind für die AWO Karlsruhe (AWO Kreisverband Karlsruhe-Stadt e.V., AWO Karlsruhe gemeinnützige GmbH, AWO Kreisjugendwerk Karlsruhe-Stadt und Hanne-Landgraf-Stiftung) die Grundpfeiler unseres Handelns als Wohlfahrtsverband, egal ob im ehrenamtlichen Engagement oder bei der Erbringung unserer professionellen Dienstleistungen.

Bei vielfach geführten Gesprächen haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen zwar die AWO kennen und auch wissen, auf welchen Gebieten sich AWO Mitglieder und AWO Beschäftigte engagieren, aber über die Vereins- und Firmenstrukturen sehr wenig bekannt ist!

Vor allem zwei wesentliche Tatsachen, sind in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt und werden in der aktuellen medialen Berichterstattung, die sich zu Recht auf den Skandal in Frankfurt und Wiesbaden fokussiert, auch nicht vermittelt. Wir hoffen aber, dass sie dazu beitragen können, das Vertrauen in die AWO Karlsruhe zu erhalten und zu festigen:

Zum einen verfügt die AWO schon lange über einen „Ehrenkodex“, dem AWO Governance-Kodex, der die Richtlinien des verbandlichen und unternehmerischen Handelns aller AWOs vorgibt. Darin sind neben Aussagen zu Aufsichtspflichten im Verband auch die strikte Trennung von Führung und Aufsicht verankert. Die überragende Mehrzahl der AWOs in Deutschland und selbstredend die AWO Karlsruhe setzen diese Vorgaben um und lassen dies auch regelmäßig überprüfen.

Die AWO Karlsruhe berichtet regelmäßig im Rahmen des AWO Governance-Kodex gegenüber dem AWO Bundesverband transparent über die Einkünfte der leitenden Angestellten, einschließlich möglicher Nebeneinkünfte und deren Herkunft. In diesem Rahmen erfolgt auch eine Kontrolle der Aufsichtsstrukturen, um Interessenskonflikte und Vetternwirtschaft vorzubeugen.

Der zweite wichtige Aspekt ist die Tatsache, dass alle AWO Gliederungen eigenständig sind und die AWO keinen Konzern darstellt, in dem es Durchgriffsrechte von der übergeordneten in die untergeordnete Gliederung gibt, wie bspw. bei Industrieunternehmen oder großen Pflegekonzernen.

Die AWO gliedert sich dem Grunde nach gemäß den deutschen Gebietskörperschaften:
Bundesverband, Landesverbände / Bezirksverbände, Kreisverbände. Der Bundesverband betreibt keinerlei Einrichtungen und hat auch keinerlei Durchgriffsrechte im operativen Geschäft gegenüber den unteren Gliederungen. Er leistet als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege intern fachpolitische Unterstützung und betreibt nach Außen gemeinsam mit den anderen Spitzenverbänden sozialpolitische Arbeit und Interessenvertretung.
Die anderen untergeordneten Gliederungen erbringen, neben ihren ehrenamtlichen Aufgaben, Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen, oft in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH.

Diese Gliederungen sind ALLE eigenständige Organisationen und rechtlich nicht verbunden! Auch sind sie aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Größen kaum vergleichbar. Es gibt AWOs mit mehreren 1.000 Mitarbeiter*innen und sehr kleine AWOs, die nahezu ausschließlich ehrenamtlich betrieben werden.

Das bedeutet also, dass wir als AWO Karlsruhe völlig eigenständig agieren. Wir wirtschaften unabhängig und führen keine Erlöse, Spenden o.ä. an Dritte ab. Wir leisten lediglich einen Mitgliedsbeitrag an den Bundesverband, der darüber seine Aufgaben finanziert.
Das bedeutet auch, dass alle Spenden und Zuwendungen an die AWO Karlsruhe genau dem Zweck zukommen, für den diese bestimmt sind!

Wir hoffen sehr, dass diese Erläuterungen unserer Verbandsstrukturen dazu beitragen, die AWO in einem besseren Licht zu sehen und vor allem die vielen Gliederungen, ihre Mitarbeiter*innen und Mitglieder, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagieren und ehrenhaft, werteorientiert und professionell verhalten, nicht in denselben „Topf“ zu werfen, wie jene, die sich weder an geltendes Recht, noch an die Wertekultur der AWO halten.

Sollten Sie zu den Vorfällen in der AWO angesprochen werden, dürfen Sie diese Erläuterungen gerne weitergeben. Sollten Sie zu diesem Thema Gesprächsbedarf oder Fragen haben, wenden Sie sich bitte jederzeit an uns. Wir freuen uns sehr, mit Ihnen darüber ins Gespräch zu kommen.

Herzliche Grüße und auf eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Angela Geiger                                             Markus Barton                      Monika Storck
Vorsitzende AWO Kreisverband               Geschäftsführer                    Vorsitzende der Hanne-Landgraf-Stitftung