„Die Welt steht Kopf“ lautet das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages, der jährlich am 21. September stattfindet. Mit der Diagnose Demenz gerät das Leben aus den Fugen – sowohl für die Betroffenen als auch ihre An- und Zugehörigen. Routinen, soziale Beziehungen und die Wahrnehmung verändern sich. Menschen mit Demenz fühlen sich nicht mehr verstanden und haben zunehmend Probleme, sich im Alltag zurechtzufinden. An- und Zugehörige kommen an ihre Belastungsgrenzen. „Wir alle können etwas tun, damit Menschen mit Demenz den Boden unter den Füßen spüren, sich aufgefangen fühlen und Teil unserer Gemeinschaft sind“, schreibt die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg.

Die AWO Karlsruhe ist Mitglied im Netzwerk Demenz Karlsurhe. Das Netzwerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Krankheit sowie mögliche Hilfen und Unterstützung zu informieren. Gemäß dem Slogan des Netzwerks „Gemeinsam gut leben – mit und ohne Demenz“ schafft es unterstützende Angebote und lässt Betroffene zu Wort kommen. Anlässlich des Weltalzheimer Tages am 21.09.2023 lädt das Netzwerk Demenz Karlsruhe alle Interessierten zu einer besonderen Lesung ein.

Weltalzheimer Tag 1 AWO Karlsruhe

©Peggy Elfmann

Lesung: „Mamas Alzheimer und wir – Gut begleiten bei Demenz“

Am Abend des 21. September um 18:30 Uhr wird die Journalistin Peggy Elfmann in der vhs im Hofgebäude, Kaiserallee 12d, aus Briefen an ihre Mutter über Gespräche, die sie nicht mehr führen können, und aus ihrem Buch lesen. Auch wird sie aus ihrer Sicht als Angehörige Tipps und Anregungen geben, was ihr geholfen hat. Sie kennt die Gefühle, Gedanken und Sorgen, mit denen Angehörige leben: Als ihre Mutter mit nur 55 Jahren an Alzheimer erkrankte, war das ein Schock für die damals 32-Jährige. Für sie steht fest, dass sie für ihre Mutter da sein möchte, aber was das genau bedeutet und welche Herausforderungen die Demenz mit sich bringt, ahnt sie anfangs nicht. Sie liest Ratgeber und fühlt sich gut informiert. Im Alltag stößt sie dennoch oft an ihre Grenzen.

 

Weltalzheimer Tag 2 AWO Karlsruhe

©Peggy Elfmann

Da ist die Kommunikation, die sich als herausfordernd erweist. „Von außen wirkte Mama wie immer, aber viele Dinge hatten sich schon verändert und das zu erkennen und damit umzugehen, waroft nicht leicht“, schreibt sie in ihrem Buch „Mamas Alzheimer und wir“. Auf ihrem Blog schreibt sie darüber, wie wichtig es ist, sich Hilfe zu holen – und wie schwer es doch fällt, weil es ein weiterer Schritt im Loslassen ist. Sie schreibt über den langen Abschied, als den sie die Demenz erlebt und macht gleichzeitig Mut. „Eine Demenzerkrankung ist ein immerwährender Lernprozess. Das ist ja die Herausforderung mit einer Demenz, dass sich die Krankheit verändert und dabei individuell verläuft. Niemand kann einem den richtigen Weg vorgeben, man muss irgendwie immer den eigenen richtigen Weg finden“. Peggy Elfmann versucht zu verstehen, welche Bedürfnisse ihre Mutter hat und ihr das zu geben, was ihr guttut, damit sie auch mit Demenz teilhaben und ein gutes Leben führen kann. Mit ihren Schilderungen möchte sie anderen Angehörigen Mut machen.

Die Veranstaltung des Netzwerks Demenz ist kostenfrei und ohne Anmeldung.

Netzwerk Demenz Karlsruhe AWO Karlsruhe

Weitere Informationen zum Netzwerk Demenz Karlsruhe sind hier zu finden.