Unter der bundesweit zentralen Botschaft #DuFehlst laden AWO Mitarbeiter*innen des Get IN, Anlauf- und Kontaktstelle für DrogengebraucherInnen, gemeinsam mit der Drogenbeauftragten der Stadt Karlsruhe, Cordula Sailer, stellvertretend für alle Mitarbeiter*innen der Drogenhilfe Karlsruhe am 21. Juli von 14 bis 17 Uhr zu einer Gedenkstunde auf den Marktplatz vor dem Karlsruher Rathaus ein. Zu dieser Mahnwache für verstorbene Drogenabhängige sind nicht nur Angehörige, Partner*innen und Freund*innen, sondern auch solidarische Mitbürger*innen eingeladen. Oberbürgermeister Frank Mentrup und Markus Barton, Geschäftsführer der AWO Karlsruhe, werden während der Veranstaltung um 15 Uhr Gedenkworte an die Teilnehmenden sprechen.
Der internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen am 21.Juli hat sich in Deutschland zum größten Aktions- und Gedenktag im Bereich illegalen Drogenkonsums entwickelt. Seit seiner Gründung im Jahr 1998, auf Vorschlag von Angehörigen eines Drogenopfers in Gladbeck entstanden, ist der Gedenktag heute zunehmend ein wichtiges Signal, auf die Lebenssituation und das Schicksal Drogen konsumierender Menschen durch Aktionen öffentlich aufmerksam zu machen. Karlsruhe wird durch Initiative der AWO Karlsruhe gemeinnützige GmbH und der Stadt Karlsruhe in diesem Jahr zum ersten Mal mit einer öffentlichen Gedenkstunde vor dem Karlsruher Rathaus unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Frank Mentrup am 21. Juli am Internationalen Gedenktag teilnehmen.
Im Jahr 2020 wurden bundesweit 1581 Drogentote verzeichnet. Die Botschaft hierzu aus Karlsruhe: Jede*r Drogentote ist einer*r zu viel. „Karlsruhe steht für eine menschliche, umfassende Drogenpolitik und eine akzeptierende Drogenarbeit auf vielen Ebenen. „Als einzige Stadt in Baden-Württemberg haben wir (2002-2005) an der Modellstudie zur heroingestützten Behandlung teilgenommen. Seitdem wird diese Behandlungsform konsequent und erfolgreich in der AWO Ambulanz angeboten. Wir haben uns für die Einrichtung eines Drogenkonsumraums in Karlsruhe eingesetzt und diesen Raum im Dezember 2019 eröffnet. In Karlsruhe findet noch jede*r Abhängige der möchte einen Substitutionsplatz; im Gegensatz zu vielen anderen Regionen. In Karlsruhe gibt es sogar ein betreutes Wohnangebot für substituierte Menschen mit Betreuungsbedarf. Wir haben ein gut ausgebautes Hilfeangebot und viele sehr engagierte Selbsthilfegruppen. Brauchen wir trotzdem diesen Gedenktag? Ja selbstverständlich!“, so Frank Mentrup in seiner Funktion als Schirmherr des Gedenktages in Karlsruhe.
Das bundesweite Motto des diesjährigen Gedenktages lautet: „Drogentod vermeiden – Substitutionsbehandlung individualisieren“. Die zentralen Forderungen sind: Behandlung ohne Krankenversicherung, Niedrigschwellige Substitution, Substitution in der Drogenhilfe und Gleichstellung von Diamorphin.