HIP HOP, Wandern, exotische Küche
Endlich konnten wir nach zwei Jahren Pause wieder mit unseren Jugendlichen gemeinsam vier Tage auf Freizeit fahren! Da die Jugendlichen in der FAE (Flexible ambulante Erziehungshilfe) mit ihren Betreuern immer in Einzelsettings zusammenkommen, entstand eine bunt zusammengestellte Gruppe im Alter zwischen 12 und 16 Jahren, die sich untereinander kaum kannte.
In den Einzelterminen ist uns immer wieder aufgefallen, dass viele unserer Jugendlichen durch die Corona Zeit den Kontakt zu anderen Jugendlichen oder auch der Schule verloren haben. So stellte eine gemeinsame Freizeit für viele unserer Jungs eine große Herausforderung dar. Gemeinsam bezogen wir unser Ferienhaus in Loffenau. Wir hatten für die Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Dabei versuchten wir bei den Aktionen immer wieder die Sozialen Kompetenzen unserer Jugendlichen zu stärken.
Als Programmpunkte hatten wir folgende Aktionen:
- Eine 11km lange Geocachetour auf die Teufelsmühle (600 m Höhenunterschied). Dies war für viele eine große Herausforderung, die jedoch von allen stolz gemeistert wurde.
- An einem Abend schrieben wir gemeinsam HIP HOP Texte und übertrugen diese in ein Musikprogramm, das diese mit einem Beat hinterlegte. Themen der Texte, welche die Jugendlichen erstellt haben, bezogen sich auf die Freizeit, Respekt und gemeinsames Miteinander.
- Ein Ausflug zum Unimog Museum in Gaggenau/Rothenfels
- Ein gemeinsamer Lagerfeuerabend mit Grillen und im Anschluss einen Lichterweg, bei dem die Jugendlichen eine Strecke mithilfe von Kerzen alleine durch den Wald gehen sollten. Dies war für viele eine große Überwindung, aber alle beschritten den Weg.
- Zum Abschluss der Freizeit gingen wir zusammen mit der EPA nach dem Abseilen von einer hohen Brücke noch mehrere Kilometer durch das Flussbett der Murg. Leider blieben nicht alle trocken. Dank des guten Wetters war dies zum Glück kein Problem.
Gemeinsame Mahlzeiten haben bei uns immer einen hohen Stellenwert. Bei der Zubereitung packten alle Jugendlichen mit an: Ob Linsenbolognese oder ein vegetarisches Curry, alle waren zufrieden und hatten beim Kochen, aber auch beim Abwasch viel Spaß. Der ein oder andere Jugendliche entdeckte hier auch sein Talent und seine Lust zum Kochen. Für viele unserer Teilnehmer waren es vier Tage, an denen sie ihren Alltag verlassen konnten, um etwas Neues zu erleben. Natürlich geht eine Freizeit nicht ohne Streit und Auseinandersetzungen zu Ende. Hier konnten wir jedoch unsere Jungs gut anleiten, Konflikte zu lösen, gemeinsam mit anderen in das Gespräch zu gehen und sich nicht einfach zurückzuziehen oder Gewalt auszuüben.
Bedanken möchte ich mich bei meinen Kollegen, die mit viel Engagement diese Freizeit vorbereitet und durchgeführt haben.
Daniel Clauß Einrichtungsleitung Get real! FAE und SPFH