Am Internationalen Frauentag – dem 08. März – erinnern wir uns an herausragende Frauen wie Marie Juchacz, die den Weg für kommende Generationen geebnet haben. An diesem Tag sollten wir nicht nur feiern, sondern uns auch aktiv für die Rechte und die Gleichstellung der Frauen einsetzen. Der Internationale Frauentag am 8. März ist eine wichtige Gelegenheit, die Leistungen von Frauen zu würdigen und auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, mit denen sie konfrontiert sind. Besondere Erwähnung verdient Marie Juchacz, die Gründerin der AWO. Sie spielte eine herausragende Rolle in der deutschen Frauenbewegung und im Kampf um die Gleichberechtigung der Geschlechter.
Die 1879 geborene Pionierin der sozialen Arbeit setzte sich schon früh für soziale Gerechtigkeit und Frauenrechte ein. Die Gründung der AWO im Jahr 1919 unterstreicht ihr Engagement für benachteiligte Menschen und soziale Gerechtigkeit. Marie Juchacz konzentrierte sich auf sozialpolitische Themen und äußerte sich zu kontroversen Fragen wie der Reform des Scheidungsrechts und des Paragraphen 218 des Strafgesetzbuches. Ihr Einsatz für Frauenrechte und ihre Vision einer solidarischen Gesellschaft sind bis heute aktuell. Die AWO setzt sich seitdem kontinuierlich für Frauen ein. Sei es durch Beratungsangebote, Bildungsprojekte oder die Förderung von Chancengleichheit.
Ein Beispiel dafür ist die Arbeit unseres AWO Migrationszentrums, das einen Schwerpunkt auf die Unterstützung von zugewanderten Frauen legt. In der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) waren im letzten Jahr 65 % und im Integrationsmanagement (IM) 63 % der Ratsuchenden Frauen. Diese Frauen kommen aus verschiedenen Gründen nach Deutschland, sei es in der Hoffnung auf bessere Arbeitsmöglichkeiten, ein besseres Leben für sich und ihre Familien oder aus anderen Beweggründen wie Studium, Ausbildung oder Heirat. Einige von Ihnen sind Geflüchtete, die in Deutschland Asyl erhalten haben.
Die Fragen, mit denen sie konfrontiert sind, sind ähnlich: Wie finde ich mich in Karlsruhe zurecht? Wo kann ich Deutsch lernen? Wie erhalte ich einen Kindergartenplatz? Wie finde ich einen passenden Arbeitsplatz? Wer unterstützt mich bei finanziellen Engpässen? Wie kann ich meinen Aufenthalt in Deutschland absichern? Unsere MBE und IM bieten individuelle Unterstützung und gehen auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Ratsuchenden ein. Ebenso wichtig ist die Beratung von Frauen, die Unterstützung bei familiären Krisen, wie häuslicher Gewalt, Isolation oder aufenthaltsrechtlichen Fragen, Unterstützung benötigen. Manche Frauen bleiben aufgrund fehlender Wohnmöglichkeiten oder finanzieller Absicherung bei ihren Partnern, da sie keine bezahlbare Wohnung finden oder keinen Platz im Frauenhaus erhalten. Psychosoziale Beratung wird angeboten, oft in Zusammenarbeit mit Frauenberatungsstellen und Jugendämtern, insbesondere wenn Kinder betroffen sind.
März 2025