Am 28. und 29.06. fand in den Räumen der AWO-Akademie für die Mitarbeiter*innen der Familiennahe Hilfen ein Inhouse-Seminar „Emotionale Vernachlässigung – was hilft Kindern und Eltern und was gibt Fachkräften mehr Sicherheit?“ statt. Die Referentin war Dr. Elke Nowotny, die fast 30 Jahre im Kinderschutzzentrum Berlin gearbeitet hat. Das Kinderschutzzentrum wurde 1975 gegründet und ist das einzige in Deutschland, das selbstständig arbeitet.
Zu Beginn bekamen wir ein Hand-out und verschiedenen Arbeitsaufgaben. Nachdem wir unsere Erwartungen an das Seminar und unsere Erfahrungen mit emotionaler Vernachlässigung im Arbeitsgebiet Familiennahe Hilfen ausgetauscht hatten, schauten wir als Einstieg den Film „Zirkus is nich!“ von Astrid Schult gemeinsam an. Er schildert in berührender Weise den Alltag einer alleinerziehenden Mutter mit drei Kindern im Alter von 6 Monaten, knapp 4 und 8 Jahren. Der herausfordernde Familienalltag und entstehende Gefährdungssituationen wurden deutlich. In vier Kleingruppen erarbeiteten wir, welche Ressourcen die Familie hat und wo emotionale Vernachlässigung anfängt. Die Abwechslung von theoretischen Sequenzen mit Gruppenarbeit und die Verbindung zur praktischen Arbeit waren sehr bereichernd.
Der zweite Tag begann mit einem Rollenspiel, in dem erprobt wurde, wie Eltern sich auf Hilfe einlassen können und dabei in ihrer Eigenverantwortung bleiben. Dabei wurde deutlich, dass eine gute Arbeitsbeziehung unerlässlich ist, um Familiensituationen nachhaltig verbessern zu können. Anhand von Fallbeispielen konnten wir an den verschiedenen Aspekten einer emotionalen Vernachlässigung. Dabei diente uns der Input vor allem auch zur Selbstreflexion. Der theoretische Teil über die Partizipation von Kindern in verschiedenen Altersgruppen rundete die beiden sehr abwechslungs- und lehrreichen Tage ab.
Herzlichen Dank an die hervorragende Referentin und Dankeschön für die gute Organisation teamintern.