
Wie gelingt Bildung, wenn der klassische Schulweg versperrt ist? Diese Frage prägte eine besondere Exkursion im Rahmen der Frühlingsakademie Nachhaltigkeit 2025 des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die AWO Karlsruhe brachte mit ihrem Projekt „Die 2. Chance“ neun internationalen Studierenden ein komplexes Thema näher: Schulverweigerung. Unter dem Titel „2nd Chance – School Refusal, what’s next? “ zeigte das AWO-Team praxisnah, wie es mit Jugendlichen arbeitet, die das Regelschulsystem verlassen haben.
Anhand fiktiver Fallbeispiele beleuchteten sie auf den individuellen Ebene mögliche Ursachen wie familiäre Konflikte, psychische Belastungen oder soziale Isolation wie auf der strukturellen Ebene die schulischen Erwartungshaltungen selbst zu Schulvermeidung, Frust und Abkehr führen können. Ziel war es, den Studierenden – angereist aus drei Kontinenten – reale Herausforderungen und pädagogische Lösungsansätze zu vermitteln.
Ein Schwerpunkt lag auf dem internationalen Vergleich von Bildungschancen. Die Diskussionen, geführt auf Englisch, eröffneten vielfältige Perspektiven und führten zu einem lebendigen Austausch, der bei den Teilnehmenden großen Anklang fand. Gerade im Kontext der Frühlingsakademie, die Bildungsgerechtigkeit und Nachhaltigkeit in den Fokus rückt, bot diese Veranstaltung wertvolle Impulse.
Warum das alles? Bildung ist ein Menschenrecht – doch nicht alle haben die gleichen Chancen, es wahrzunehmen. Mit unserer Teilnahme wollten wir zeigen, wie alternative Bildungsangebote wie „Die 2. Chance“ neue Wege eröffnen können: individuell, ressourcenorientiert und lebensnah. Es ging darum, das Unsichtbare sichtbar zu machen und zu zeigen, dass Bildung auch abseits des klassischen Pfades gelingt.
Den Abschluss bildete eine aktivierende Einheit zum Thema LernCoaching, geleitet von Frau Schlüssel, LernCoach bei „Die 2. Chance“. Sie stellte Methoden vor, die Lernprozesse individuell fördern und Jugendlichen neue Perspektiven eröffnen. Die Veranstaltung fand am 26. März 2025 von 14:15 bis 16:45 Uhr statt und war Teil des vielfältigen Programms der Frühlingsakademie am KIT.
April 2025