In der bilingualen Kita SieKids Villa Pusteblume arbeiten alle Hand in Hand

Am 22. Januar ist der Tag der deutsch-französischen Freundschaft. Dieser Tag erinnert an die Unterzeichnung des Élysée -Vertrages von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer im Jahr 1963 im gleichnamigen Palast in Paris. Dabei handelt es sich um einen „Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit“. Dieses Bekenntnis zur Zusammenarbeit bildete den Motor für die Europäische Union und war Voraussetzung für die Einkehr von Frieden und Wohlstand in Europa. Damit begann eine neue Ära in der deutsch-französischen Geschichte, die historisch geprägt war von Kriegen, Konflikten, Auseinandersetzungen und Anfeindungen. Ziel dieses Vertrages ist es, die beiden Länder in Freundschaft miteinander zu verbinden.

Um die deutsch-französischen Beziehungen zu festigen und weiter zu stärken unterzeichneten Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron genau 56 Jahre später am 22. Januar 2019 mit dem „Aachener Vertrag“ ein neues Abkommen. Dieser läutet eine entscheidende Intensivierung der Kooperation zwischen den beiden Ländern ein. Das Herzstück des Vertrags sind die Bestrebungen für die gemeinsame Zukunftssicherung. Aber auch in der Außen- und Sicherheitspolitik, bei Zukunftsthemen, in Kultur und Bildung und bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wollen die beiden Länder weiterhin eng zusammenarbeiten. Jedes Jahr am 22. Januar wird in beiden Ländern an diesem Tag an die bilateralen Beziehungen erinnert.

Franzoesische Freundschaft in der AWO Kita SieKids FB Beitrag AWO Karlsruhe

Deswegen werfen wir heute einen Blick in die Kita SieKids Villa Pusteblume, eine der sieben bilingualen Kitas (deutsch/französisch, deutsch/englisch), deren Träger die AWO Karlsruhe gemeinnützige GmbH ist. Wie wird in dieser Kita die deutsch-französische Freundschaft gelebt und wie wirkt sich das auf den Alltag in der Einrichtung aus? „Die Kooperation zwischen den zehn französischen pädagogischen Fachkräften und den zehn deutschen Team-Mitgliedern ist sehr bereichernd für beide Seiten“, erklärt Anne Ziegeldorf, Leiterin der Kita SieKids Villa Pusteblume, die selbst deutsch-französische Wurzeln hat. Offenheit, Toleranz, Respekt und Reflexionsfähigkeiten für die unterschiedlichen Kulturen und Eigenheiten seien hier in besonderem Maße gefordert und werden im täglichen Miteinander gestärkt. Davon profitieren die Kinder – das ist gelebte grenzüberschreitende Freundschaft!

Sehr anschaulich wird das z.B. bei der Vermittlung der französischen Sprache nach dem Prinzip „Eine Person, eine Sprache“; es wird mit Immersion gearbeitet. Sie wurde von dem Wissenschaftler Jules Ronjat bereits im Jahr 1913 entwickelt. „Das Prinzip der Immersion ist maßgeblich für die Konzeption unserer bilingualen Einrichtungen“, erklärt Esther Marggrander, Geschäftsbereichsleitung für die Kindertagesstätten der AWO Karlsruhe. Die Kinder tauchen dabei in ein sogenanntes „Sprachbad“ ein, denn jede Fachkraft spricht im Kita-Alltag nahezu ausschließlich in der eigenen Muttersprache sowohl untereinander als auch mit den Kindern.

Neben dem Lesen von französischen Kinderbüchern und dem Singen von landestypischen Kinderliedern wird den Kindern auch mit dem Feiern von französischen Festen die Kultur nähergebracht. „Wir arbeiten Hand in Hand, jede*r bringt seine Stärken ein. Dabei entsteht eine tolle Mischung und etwas großes Ganzes kommt dabei heraus“, bringt es Yannik Rastätter auf den Punkt, was diese deutsch-französische Zusammenarbeit in der bilingualen AWO Kita so besonders macht.