Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) betreut Familien und die Flexible Ambulante Erziehungshilfe (FAE) Jugendliche in schwierigen Lebenslagen.

Die SPFH betreut Familien und die FAE Jugendliche in schwierigen Lebenslagen.

Viel persönlicher Kontakt und Gespräche in vertrauensvoller Atmosphäre sind normalerweise unser Setting bei unseren Hilfen.

Wie ist dies in Zeiten von Beschränkungen durch den Corona-Virus noch möglich?

Der Schutz von Mitarbeiter*innen und Klienten steht bei uns an oberster Stelle.

Es bedarf somit einer guten Planung, wie wir unsere Hilfen kontinuierlich und angemessen weiter anbieten können. Zum einen wurde Büroarbeit in das Homeoffice gelegt, Fall- und Teambesprechungen über Bildtelefonie organisiert und Abläufe vereinfacht. Zum anderen wurde bei den Klient*innen genau geschaut, ob weiterhin eine persönliche Hilfe stattfinden kann: Gibt es Risikopatienten im Haushalt? Sind alle Familienmitglieder gesund? Dementsprechend wurden unsere Angebote der jeweiligen Familiensituation angepasst. Gerade in den für die Familien schwierigen Zeiten, war für uns klar, dass wir die Hilfen eher intensivieren als abschwächen.

Ein Mann und eine Frau gehen mit einem Hund im Grünen spazieren.

Wir verlegten die Kontakte ins Freie, gehen beispielsweise spazieren. Zudem wurde für die Familien die Möglichkeit von Bildtelefonie geschaffen. In unserer Einrichtung achten wir akkurat auf Mindestabstände, wir desinfizieren regelmäßig Türen und Möbel, setzen Schutzmasken gezielt ein.

So konnten wir durch die Einführung weniger Schutzmaßnahmen alle Hilfen aufrechterhalten.

Oft müssen diese Hilfen sogar intensiviert werden, da gerade in Zeiten von Krisen die Familien mehr Unterstützung benötigen. Manche Familien sind nun gemeinsam auf engstem Raum zusammen ohne die gewohnten Ausweichmöglichkeiten. Schulaufgaben müssen mit Unterstützung der Eltern bewältigt werden und viele Eltern haben keine Rückzugsmöglichkeiten mehr. Ebenso fällt die Unterstützung durch die Großeltern weg.

Neben der Frage, bleiben wir gesund, kommen Verunsicherung, Ängste und Sorgen hinzu:  Bleibt der Arbeitsplatz erhalten? Wie hoch sind die finanzielle Einbußen durch Kurzarbeit,… ?

Hier versuchen wir die Familien zu stärken, indem wir Strukturen vermitteln und Möglichkeiten aufzeigen durch diese Krise zu kommen.

Manchmal tut es den Familien dann einfach gut, täglich mit ihren Helfer*innen in Kontakt zu sein.

An Stellen, wo der persönliche Kontakt nicht möglich bleibt, versuchen wir über Telefonate und Bildtelefonate Familien zu unterstützen.

Auch für die Jugendlichen in der FAE ist eine möglichst kontinuierliche Weiterführung wichtig. Viele stehen in den Prüfungsvorbereitungen, ein wichtiger Abschnitt in ihren Leben.

Gerade die beengten Verhältnisse zu Hause machen vielen zu schaffen. Und an vielen Stellen ist eine Aufklärung über den Coronavirus nötig.

Die Kontakte finden auf vielerlei Weise statt, sei es bei einem Spaziergang mit dem Hund des Mitarbeiters, einer Radtour oder dem gemeinsamen Nähen von Schutzmasken für die Einrichtung.

Rückmeldung unserer Jugendlichen und Familien (die Namen sind geändert):

Susanne, 13 J.: „Ich finde es toll, dass ich durch das Nähen von Schutzmasken die Einrichtung unterstützen kann.“

Ali, 13 J.: Spazieren gehen fand ich immer was für Opas und Omas. Aber da der Hund meines Betreuers dabei ist, macht es mir richtig Spaß und es ist für mich schön mal zu Hause rauszukommen.

Julia, 15 J.: “Gerade beim Spazierengehen kann ich richtig gut mit meiner Betreuerin reden.“

Michal, 16 J.: „ Ich bin heilfroh, dass ich weiter auf die Prüfungen vorbereitet werde.“

Fr. Müller, vier Kinder: „Ohne die Unterstützung meiner Familienhelferin wüsste ich nicht, wie ich den Alltag bestehen sollte mit vier Kindern zu Hause.“

Fr. Meier, zwei Kinder: „Die Rundmails des Startpunktes geben mir immer wieder neue Ideen und Ratschläge, wie ich durch die Krise kommen kann.“

Fr. Schmidt und Emil 16 Jahre: „Durch die Begleitung unseres FAE Ansprechpartner schaffen wir es die Zeit gemeinsam zu überstehen und nutzen sogar die Zeit zum gemeinsamen Austausch.“

 

 

Daniel Clauß Einrichtungsleitung