Botschafterinnen der Freundschaft: Laetitia Muller (l.) und Célia Strub halten die von den Kindern gemalten deutschen und französischen Fahnen.
Am 22. Januar feiern wir jedes Jahr ein besonderes Ereignis – den Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft. An diesem Datum wurde im Jahr 1963 der Elyse-Vertrag unterzeichnet, ein historischer Moment, der die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich neu definierte. Dieser Vertrag legte den Grundstein für eine Partnerschaft, die in den folgenden Jahrzehnten zu einem Symbol für Frieden und Zusammenarbeit in Europa wurde. Besonders hervorzuheben ist der kulturelle und jugendliche Austausch, der von Anfang an eine zentrale Rolle in dieser Beziehung spielte. Deswegen sind sieben unserer 18 Kitas bilingual (deutsch-französisch) und folgen dem Prinzip „eine Person, eine Sprache“. Etwa die Hälfte der Fachkräfte in den biligualen Kitas spricht Deutsch, die andere Hälfte Französisch mit den Kindern. Dadurch entsteht eine einzigartige Umgebung, in der die Kinder nicht nur die Sprache, sondern auch die Kultur unserer französischen Nachbarn kennenlernen.
Laetitia Muller, eine langjährige Mitarbeiterin und gebürtige Elsässerin, arbeitet seit 12 Jahren in unserer bilingualen Kita SieKids Villa Pusteblume. Anfangs hatte sie Bedenken, wie die Kinder auf die französische Sprache reagieren würden, aber ihre Erfahrungen waren durchweg positiv. Auch ihre französische Kollegin Célia Strub, die seit Juni 2023 in derselben Kita arbeitet, betont die Bedeutung interkultureller Kompetenzen: „Man muss offen sein und darf nicht nur erwarten, dass sich andere an einen anpassen.“ Die beiden Frauen sind sich einig, dass sie die Arbeit in einer deutschen Kita als wertvoll erachten. Sie beschreiben zum Beispiel, dass Kinder in deutschen Kitas mehr Selbstständigkeit und Offenheit zeigen als in Frankreich, wo die Regulierung enger ist. Die positive Atmosphäre im Team und das Teambuilding tragen ebenfalls zur erfolgreichen Umsetzung dieser interkulturellen Arbeit bei.
In den sieben bilingualen Kitas der AWO Karlsruhe tauchen die Kinder in eine Welt ein, in der Interkulturalität nicht nur ein Wort ist, sondern gelebt wird. Hier entdecken sie spielerisch die Kulturen zweier großer Nationen. „Anlässlich des Tages der Deutsch-Französischen Freundschaft laden wir alle ein, die Bedeutung von interkultureller Bildung und Zusammenarbeit zu feiern und zu würdigen“, so Esther Marggrander, Geschäftsbereichsleitung Kitas.